Mittwoch, 16. Dezember 2009

Islamische Meinungsfreiheit

Der ägyptische Religionsminister Mahmoud Zakzouk erklärt in seinem Werk „Fragen zum Islam“ wie das mit der Meinungsfreiheit ist im Islam. Nicht-muslimische Gläubige und sogar Atheisten haben das verbriefte Recht auf eine eigene Meinung. Sie dürfen sie nur niemandem mitteilen.

4. Die Überzeugung ist eine Grundvoraussetzung eines jeden Glaubens. Ein wahrhafter Glaube basiert auf unbestreitbarer Überzeugung und Gewißheit und ist nicht das Resultat von Nachahmung oder Zwang. Jeder Mensch ist frei, seinen Glauben zu wählen und hat das Recht zu eigenen Meinungen, sogar der Atheist. Niemand hat das Recht, gegen seine Glaubensauffassungen einzuschreiten, solange er seine Gedanken für sich behält und sie nicht unter den Leuten verbreitet, um sie durcheinander zu bringen in Bezug auf ihre moralischen Werte. Versucht er aber, diese verkehrten Gedanken, die im Widerspruch zu den Bekenntnissen und Moralauffassungen der anderen Mitmenschen stehen, zu verbreiten, so verstößt er damit gegen die allgemeine Ordnung des Staates, in dem er lebt, weil sich dadurch Zweifel unter seinen Mitbürgern ausbreiten, die zum Aufruhr führen können. Jeder, der sich so verhält, wird der Bestrafung unterworfen. Er kann sogar des Hochverrats angeklagt werden, der mit dem Tod bestraft wird, nicht weil er seinen Glauben abgelegt hat, sondern weil er durch seine Gedanken Verwirrung im Staat verbreitet und gegen seine Ordnung verstoßen hat.

Das ist freilich ein großer Schritt weg von der traditionellen Lesart des Koran nach der Heiden sofort zu töten sind. Ferner fällt auf, dass nach dieser Argumentation nicht die Apostasie an sich das Töten rechtfertigt, sondern das Säen der "Unruhe", fitna innerhalb der muslimischen Gemeinschaft.
Prof. Dr. Mahmoud Zakzouk ist nicht besonders islamistisch eingestellt, geschweige denn ist er ein Terrorist. Vom modernen westlichen Freiheitsverständnis ist sein Konzept dennoch Lichtjahre entfernt.


Quelle: Ditib

Definition fitna (englisch)

Anmerkung: Der Verfasser stieß erstmals auf der Homepage der Ditib-Moschee Yavuz Sultan Selim, Mannheim, auf Zakzouks Schrift. Der Link auf den Text (s.o.) wurde inzwischen kommentarlos entfernt – was durchaus die gängige Praxis auf islamischen Webseiten ist, sofern sich fundierte Kritik regt. Hingegen ist die islamisch korrekte Geschichtsrevision weiterhin online, die den koranischen Impuls zu den Dschihad-Eroberungen des Islams im Mittelalter sowie die islamische Eroberungs- und Unterwerfungspraxis selbst auf den ebenso lapidaren wie zynischen Satz schrumpft: "Hindernisse, die [den Muslimen] bei der Verbreitung des Islam im Wege standen, wurden beseitigt." http://www.ditib-ma.de/islam/html/geschichte_des_islam.html


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