Samstag, 19. Dezember 2009

Der Dschihad der Fatima Grimm und der Krypto-Islamist Nadeem Elyas

Fatima Grimm ist eine deutsche Islam-Konvertitin, die sich als gute Muslima der wichtigsten Frage aller islamischen Mütter gewidmet hat: Der "Erziehung unserer Kinder". Und was ist das oberste Erziehungsziel? Der Dschihad. Dschihad ist "heiliger Krieg" zum Zwecke der islamischen "Selbstverteidigung". Aber was heißt schon Selbstverteidigung, wenn der Islam laut Grimm auf so mannigfaltige und perfide Weise vom Unglauben angegriffen wird:
Wenn wir mit der Erziehung unserer Kinder so weitermachen wie bisher, werden sie im Laufe der Zelt usw. Masse von halbgebildeten Nationalisten, Kommunisten oder Humanisten und das Gebäude des Islam wird in den nächsten fünfzig Jahren bis zur Unkenntlichkeit auseinanderfallen und zerbröckeln. Wem jedoch diese Kinder durch unsere Erziehung zu durch und durch überzeugten Muslimen und wahren Kämpfern für den Islam werden, haben wir eine echte Chance, die islamische Ordnung in allen Lebensbereichen wiederherzustellen und an dieser großen Aufgabe selbst über unseren Tod hinaus noch mitzuwirken. (...)
Wer dies einmal verstanden hat, wird sich auch der ungeheuren Herausforderung bewusst, der wir Muslime heute gegenüberstehen und fühlt die enorme Verantwortung, die gerade den Gebildeten zufällt. Das betrifft aber nicht nur die Männer, sondern in ganz besonderer Form auch die Frauen, denn die Familie ist auch heute noch wie seit Jahrtausenden die Keimzelle jeder Nation - in unserem Fall der weltweiten Nation der Muslime. (...) Das Kind, das ja weit mehr begreift, als wir bisher gemeinhin annahmen, schult so Auge und Ohr, Gefühl und Verstand an wahrhaft schönen Dingen und wird sich deshalb bewusst, dass Muslim sein besser sein bedeutet. Wo dieser, nennen wir es mal kulturelle Hintergrund fehlt, ist es in Gefahr zu fühlen, dass Muslim sein nur anders sein heißt, und damit können sich bereits die ersten Minderwertigkeitsgefühle einsteifen, während wir als Muslime gegenüber Nicht-Muslimen nie etwas anderes als ein Gefühl der Überlegenheit haben müssen. (...) Im Dschihad, dem Kampf für die Sache des Islam, gibt uns unsere Religion ein höheres Lebensziel in die Hand, das in seiner Vielseitigkeit jedem Menschen, gleich welche Anlagen er von Natur aus mitbekommen hat, die besten - weil von Gott aufgezeigten - Betätigungsmöglichkeiten eröffnet. Denn kämpfen für Gottes Sache lässt sich zwar vor allem mit dem Schwert; wo dies jedoch nicht möglich oder notwendig ist, auch mit der Feder, dem Spaten, dem Skalpell oder meinetwegen sogar mit der Nähnadel oder dem Kochlöffel.
Der Dschihad ist ein Verteidigungskampf gegen alle Kräfte, die den Islam anzugreifen versuchen. Wenn wir mit wachern, offenem Blick die Weltlage betrachten, so finden wir, dass dieser Angriff von allen nur erdenklichen Seiten mit allen nur möglichen Mitteln ohne Unterlass geführt wird.
Nicht erst während des Junikriegs im Nahen Osten, schon vorher wurden Muslim-Länder überall in der Welt mit militärischen Mitteln unter Beschuss genommen. Ebenso eifrig waren geistige Kräfte am Werk, um den Islam als Religion im herkömmlichen Sinn ins Lächerliche zu ziehen. Und die schönsten islamischen Bräuche, mögen sie sich nun auf Kleidung oder Tischsitten, auf Bauweise oder Einrichtung beziehen, sind zumeist hässlichen, jedoch angeblich praktischen Unsitten gewichen oder wenigstens vor deren Ansturm im Wanken begriffen. Eine tragische Verkettung von fataler Unterschätzung der "kulturellen" Einflüsse aus dem Westen und kindlicher, nachahmungsbegieriger Bewunderung für alle modernen Errungenschaften ging hier einher mit dem eigentlich unverzeihlichen Irrtum, den Islam nur als Religion zu betrachten. Man vergaß völlig, dass Islam Leben in völliger Übereinstimung mit Gottes Willen und Seinen Gesetzen in jedem Bereich bedeutet, dass er sich nicht nur auf das Verhältnis der Menschen zu Gott, auf das Gebet und die Hoffnung auf das Jenseits bezieht, sondern ebenso völlig auf unser Leben hier auf Erden. So konnte es geschehen, dass Generationen von Muslimen heranwuchsen, die zwar mit größter Zungenfertigkeit alle Kalimat aufsagen konnten und die religiösen Vorschriften bis ins letzte i-Tüpfelchen beherrschten, vom Geist des Dschihad aber so gut wie keine Ahnung hatten. Und das wiederum machte es den antiislamischen Kräften nur um so leichter, sich durchzusetzen. (...)
[Wir sollten unseren Söhnen] immer vor Augen führen, was für eine großartige Auszeichnung es für jeden Muslim ist, für die Sache des Islam mit der Waffe in der Hand kämpfen zu können. Einen größeren Verdienst kann er sich ja durch nichts auf Erden erwerben.

Der langen Rede kurzer Sinn: Der Islam wird von allem "angegriffen", was nicht islamisch ist. Also dauert der Dschihad an, bis sich die "Nation der Muslime" auf die ganze Welt erstreckt. Eine lebenslange Gehirnwäsche soll die Kinder auf den Dschihad vorbereiten.
Als Quelle für den Text ist die "Informationszentrale" des "Islamischen Zentrums München" angegeben, ISBN 3-89263-603-6. Im Internet ist er auf einer Unterseite von "Muslima Aktiv" einzusehen, nämlich dort: Link. Von der Hauptseite www.muslima-aktiv.de führt kein direkter Weg auf das Pamphlet. Ebensowenig ist ein Impressum zu finden. Stattdessen wird dort u.a. auf www.islam.de, den Internetauftritt des "Zentralrats der Muslime" (ZMD) verlinkt, dessen Ehrenmitglied Fatima Grimm ist.
Das "Institut für Islamfragen" der Deutschen Evangelischen Allianz e.V. veröffentlichte ein Interview mit einem weiteren Ehrenmitglied des ZMD, dem früheren Vorsitzenden Dr. Nadeem Elyas.
Auf zahlreiche Fragen gibt Elyas Krypto-Antworten, für die ein von mir verlinktes Blog den treffenden Ausdruck "Nebeldeutsch" geprägt hat. So auch auf die Frage nach Fatima Grimm und dem bewußten Text über Erziehung zum Dschihad:
Frage: [Unter den zahlreichen Konvertiten als Ehrenmitglieder des ZMD] ist auch die berühmte Konvertitin Fatima Grimm, was hat sie zu dem Privileg der Ehrenmitgliedschaft gebracht?
Dr. Nadeem Elyas: Sie ist eine der ersten deutschen muslimischen Frauen, eine Frau der ersten Stunde sozusagen, und war an der Übersetzung vieler Bücher maßgebend beteiligt und hat sich mit dem Thema Erziehung von Generationen beschäftigt.
Frage: Sie hat auch den Aufsatz „Erziehung unserer Kinder“ herausgegeben, wo es Zitate gibt wie „Was für eine große Auszeichnung es ist, für die Sache des Islam mit der Waffe in der Hand kämpfen zu können.“ Ist das mit dem Selbstverständnis des Zentralrates vereinbar?
Dr. Nadeem Elyas: Sie hat Stellung genommen und deutlich gesagt, dass dieser Text dreißig Jahre alt ist und damit auf keinen Fall den bewaffneten Kampf meint, und sie sie diesen für heute und in dieser Zeit auf keinen Fall befürwortet. Im Kontext der Aussage war das auch nicht so zu verstehen.
Für den bewaffneten Dschihad ist die Zeit nicht reif. Es gibt schließlich auch alternative Methoden, um den Dschihad zu führen. Die Interviewerin weiß das und hakt nach:
Frage: Es gibt weitere Zitate, so zum Beispiel “Sollte ihm die Möglichkeit verwehrt sein, aktiv an diesem Kampf teilzunehmen, dann kann man als Muslim ebenso mit Wort und Schrift für die Sache Gottes streiten“.
Dr. Nadeem Elyas: Wenn man Fatima Grimm den Dschihad definieren lässt, so wird sie sagen, dazu gehört der gesellschaftliche und soziale Einsatz mit allen Mitteln und in allen Bereichen sowie die Selbstverteidigung, die überall legitim ist, auch nach internationalem Recht. Und wenn jemand den Dschihad in Form von Selbstverteidigung vornimmt und dabei fällt, so kann man sicher sein, dass dies auch von Gott gewollt ist. Sollte dies aber nicht möglich sein, so ist auch der Einsatz mit Wort und Tat eine Art Dschihad. Und der Islam erlaubt den Kampf, Dschihad nur im Falle der Selbstverteidigung.
Nadeem Elyas kennt den Text von Fatima Grimm offenbar sehr genau, denn darüber, was Selbstverteidigung sei, wenn der Islam von "allen nur erdenklichen Seiten" und mit "allen nur möglichen Mitteln ohne Unterlass" angegriffen werde - darüber gibt er keine Auskunft. Stattdessen mutiert er Grimms Worte zu einer oberflächlich ähnlichen Aussage: der gesellschaftliche und soziale Einsatz mit allen Mitteln und in allen Bereichen sowie die Selbstverteidigung. Damit sind wir erneut an der Ausgangsfrage "Was ist Selbstverteidigung?" angelangt und unversehens in der argumentativen Endlosschleife des orthodoxen Islam gelandet. Wir beginnen, eine bestimmte Variante des Dschihad zu durchschauen - den Dschihad des Wortes.
  • Das offen islamistische Internetportal "MuslimMarkt" lobt Fatima Grimm und ihren Gatten als "aktive deutsche Muslime der ersten Stunde": Interview mit den Grimms

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