Donnerstag, 25. Februar 2010

Muslime differenzieren zwischen "Islam" und "Islamist"

Wenn sich der Islam selbst mit Terror und Gewalt in Verbindung bringt, sind gewisse Muslime vor allem um das Image des Islam besorgt. Weil "Islam" und "Islamist" irgendwie ähnlich klingen und weil letzterer ein schlechtes Image hat, das nicht auf ersteren abfärben soll und darf, haben schweizer Muslime im Januar eine Unterschriftenaktion gestartet:
JA zur Differenzierung - Muslime sind keine Islamisten!
Der Islam verurteilt Terrorismus!
"Islamistischer Terror" steht im Widerspruch zur Bedeutung des Wortes "Islam" (dt. Hingabe an Gott). (...)
Unser Ziel:
- Das Bewusstsein der Menschen dafür schärfen, dass sogenannte "Islamisten" den Islam als friedliebende Religion missbrauchen und verraten. (Quelle)
Seit dem 11. Januar haben 674 Muslime die Aktion unterzeichnet.
Es stellt sich die Frage: Wenn sogenannte Muslime sagen, dass sogenannte Islamisten den sogenannten Islam "missbrauchen und verraten", was sind dann Islamisten*?
Sind sie in Wahrheit Buddhisten? Mainzelmännchen? Außerirdische? Oder vielleicht doch nur die bucklige Verwandtschaft, mit der man nichts zu tun haben will?
Link: Die "Islamische Zeitung" mit dem Versuch, die Aktion anzuschieben

*) Islamkritiker und Experten für islamischen Extremismus differenzieren häufig noch einmal zwischen Islamist und Dschihadist. Der Islamist setzt sich politisch für die Ausbreitung des Islam und den Gottesstaat ein; der Dschihadist tut dies vornehmlich auf gewaltsame Weise.

Mittwoch, 24. Februar 2010

„Sauerland-Gruppe" erkennt: „Haben dem Islam geschadet"



Der Prozess gegen die verhinderten Bombenattentäter von 2007, die sogenannte „Sauerland-Gruppe", steht kurz vor der Urteilsverkündung. Zeit für die Angeklagten, ihr Gewissen zu erklären. Das Sprachrohr des „Zentralrats der Muslime in Deutschland" (ZMD), islam.de, schreibt über die reuigen Sünder:
Die Reue kommt vor dem hiesigen Gericht und der schrecklichen versuchten Tat kam zwar zu spät, gegenüber Gott ist sie aber – solange man lebt – nie zu spät. Das und anderes haben drei der vier Angeklagten des sogenannten Sauerland-Prozesses vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wohl im Kopfe gehabt, als sie die Gelegenheit für ein Schlusswort nutzten und sich vom Terrorismus lossagten.
Auch kommt ihr Eingeständnis, dass sie mit ihrem Handeln den Islam geschadet haben, zu spät; eine Entschuldigung gegenüber den Muslimen wäre ebenso angebracht. Nicht zu spät ist es aber für die deutsche Öffentlichkeit in aller Deutlichkeit diese Erklärung der Angeklagten weiter zu verbreiten, was bisher leider ausblieb.

Attila Selek bezeichnete die Pläne für Terroranschläge als Fehler, der nicht nur dem Islam geschadet habe, sondern ihm auch leid tue. (1)
Weggebombte Ungläubige schaden „dem Islam", während Phrasen wie „Islam ist Frieden" und Großmoscheen ihm nützen. Nach utilitaristischen Maßstäben ist daher Bombenbastelei zu unterlassen. Die „Welt" schreibt:
Die Geständnisse der „Sauerland"-Gruppe füllen rund 1200 Seiten. Die vier Männer im Alter von 24 bis 31 Jahren haben den Ermittlern tiefe Einblicke in die Wege von Deutschland in den bewaffneten „Dschihad" (Heiliger Krieg) vermittelt. (2)
Der bewaffnete Dschihad macht nur eine Variante der Dschihad-Doktrin aus. So gibt es auch einen Dschihad der Hand (der Tat) und einen Dschihad der Feder (des Wortes). Welche Form zum Einsatz kommt, wird dabei durch die jeweiligen Umstände bestimmt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierte sich in der britischen Kronkolonie Indien die Ahmadiyya Muslim Jamaat. Unter dem Eindruck der militärischen Übermacht der Kolonialherren lehnte ihr Gründer und „Prophet" den bewaffneten Dschihad ab. Als maßgeblich bezeichnete er den „Jihad of the pen", also den Dschihad der Feder bzw. des Wortes. Er führte aus:
"Without a doubt the causes of Jihad do not exist in this country (India) in these days. Therefore, the Muslims of this country are today forbidden to fight in the name of religion and to slaughter those who reject the Islamic Law. God Almighty has clearly forbidden Jihad by sword in a time of peace and security." (3)
Deshalb, so der Gründer, müsse dem „islamischen Recht", also der Scharia, durch eine „spirituelle Revolution" ohne physische Gewalt die weltweite Geltung verschafft werden. Dieser letztlich politische Geltungsanspruch ist im Koran und den allgemein anerkannten Überlieferungen (hadith) verankert. Erst vor diesem Hintergrund sind die Aussagen der Mitglieder der „Sauerland-Gruppe" und die Einlassungen des ZMD recht verständlich: was dem Islam schadet, kann gar nicht gut sein.
In dem von der deutschen Islam-Konvertitin Fatima Grimm verfassten und vom „Islamischen Zentrum München" verbreiteten Pamphlet „Die Erziehung unserer Kinder" heißt es:
Im Dschihad, dem Kampf für die Sache des Islam, gibt uns unsere Religion ein höheres Lebensziel in die Hand, das in seiner Vielseitigkeit jedem Menschen, gleich welche Anlagen er von Natur aus mitbekommen hat, die besten - weil von Gott aufgezeigten - Betätigungsmöglichkeiten eröffnet. Denn kämpfen für Gottes Sache lässt sich zwar vor allem mit dem Schwert; wo dies jedoch nicht möglich oder notwendig ist, auch mit der Feder, dem Spaten, dem Skalpell oder meinetwegen sogar mit der Nähnadel oder dem Kochlöffel.
Der Dschihad ist ein Verteidigungskampf gegen alle Kräfte, die den Islam anzugreifen versuchen. Wenn wir mit wachern, offenem Blick die Weltlage betrachten, so finden wir, dass dieser Angriff von allen nur erdenklichen Seiten mit allen nur möglichen Mitteln ohne Unterlass geführt wird. (4)
Dr. Nadeem Elyas, wie Grimm „Ehrenmitglied" des ZMD, gibt im Interview eine „Interpretation" des Textes, die sich inhaltlich keineswegs davon distanziert:
[Grimm] hat Stellung genommen und deutlich gesagt, dass dieser Text dreißig Jahre alt ist und damit auf keinen Fall den bewaffneten Kampf meint, und sie sie diesen für heute und in dieser Zeit auf keinen Fall befürwortet. Im Kontext der Aussage war das auch nicht so zu verstehen. (…)
Wenn man Fatima Grimm den Dschihad definieren lässt, so wird sie sagen, dazu gehört der gesellschaftliche und soziale Einsatz mit allen Mitteln und in allen Bereichen sowie die Selbstverteidigung, die überall legitim ist, auch nach internationalem Recht. Und wenn jemand den Dschihad in Form von Selbstverteidigung vornimmt und dabei fällt, so kann man sicher sein, dass dies auch von Gott gewollt ist. Sollte dies aber nicht möglich sein, so ist auch der Einsatz mit Wort und Tat eine Art Dschihad. Und der Islam erlaubt den Kampf, Dschihad nur im Falle der Selbstverteidigung. (5)
Oder anders ausgedrückt: der Islam in Europa befindet sich derzeit in der Phase des Dschihads des Wortes.
Quellenverzeichnis:



  1. Zirvi, Karimullah: Welcome to Ahmadiyyat, The True Islam, http://www.alislam.org/books/ahmadiyyat/WelcomeBook2ndEd.pdf


Sonntag, 21. Februar 2010

KRM gegen "antimuslimischen Rassismus"

Der "Koordinationsrat der Muslime" und der "Interkulturelle Rat" bewerben die "internationalen Wochen gegen Rassismus" vom 15. bis 28. März 2010. Die Pressemitteilung des KRM vom 18. Februar beinhaltet jedoch nichts als heiße Luft. Kritisiert wird ein "antimuslimischer Rassismus", der in Deutschland und Europa "weit verbreitet" sei. Wie sich dieses Phänomen äussert, wird nirgendwo erwähnt.
Einmal mehr drängt sich der Verdacht auf, dass Islamkritik mit Ausländerfeindlichkeit in eins gesetzt werden soll. Bekanntlich sind Muslime nicht Angehörige einer bestimmten "Rasse", sondern einer Religion, die, in Gemeinsamkeit mit dem Christentum und im Gegensatz zum Judentum, einen universellen Geltungsanspruch erhebt. Die von KRM und "Interkulturellem Rat" gegebenen Empfehlungen stehen diesem nicht im Wege:
• Antimuslimischen Rassismus im Schulunterricht, an Volkshochschulen oder Universitäten zu thematisieren - z.B. durch Veranstaltungen Abrahamischer Teams aus Juden, Christen und Muslimen,
• Moscheeführungen und Informationsveranstaltungen über die Integrationsleistung von Moscheevereinen (z.B. Deutschkurse, Jugend- und Frauenarbeit)
• In Zusammenarbeit mit Integrationsbeauftragten kommunale Islamforen aufzubauen, in denen der Dialog von Muslimen mit der Verwaltung und der nichtmuslimischen Zivilgesellschaft organisiert wird,
• Moscheegemeinden in Kirchen und andere Religionsgemeinschaften einzuladen.
"Abrahamitische" Veranstaltungen sind nichts anderes als Einladungen zum Islam, weil jüdische und christliche Teilnehmer dabei auf Übungen verzichten, die wesentlich für ihren Glauben sind.
Quelle: http://www.internationale-wochen-gegen-rassismus.de/wp-content/uploads/PM-IWgR-KRM-1802101.pdf

Mittwoch, 17. Februar 2010

Koran im Kopf

Der "Zentralrat der Muslime" titelt auf seiner Homepage: "Praktizierender US-Muslim enger Berater des Präsidenten", weil Präsident Barack "Heiland" Obama einen gewissen Rashad Hussain als Sonderbotschafter zur OIC entsendet. Toll! Die supranationale OIC, "Organisation of Islamic Conference", hat die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte" verabschiedet, in der es unter anderem heißt:
Die Mitglieder der Organisation der Islamischen Konferenz
betonen die kulturelle und historische Rolle der islamischen Umma, die von Gott als die beste Nation geschaffen wurde und die der Menschheit eine universale und wohlausgewogene Zivilisation gebracht hat, in der zwischen dem Leben hier auf Erden und dem im Jenseits Harmonie besteht und in der Wissen mit Glauben einhergeht; und sie betonen die Rolle, die diese Umma bei der Führung der durch Konkurrenzstreben und Ideologien verwirrten Menschheit und bei der Lösung der ständigen Probleme dieser materialistischen Zivilisation übernehmen sollte; (...)
Artikel 22:
a) Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, soweit er damit nicht die Grundsätze der Scharia verletzt.
b) Jeder Mensch hat das Recht, in Einklang mit den Normen der Scharia für das Recht einzutreten, das Gute zu verfechten und vor dem Unrecht und dem Bösen zu warnen. (...)
Artikel 24:
Alle Rechte und Freiheiten, die in dieser Erklärung genannt wurden, unterstehen der islamischen Scharia.
Artikel 25:
Die islamische Scharia ist die einzig zuständige Quelle für die Auslegung oder Erklärung jedes einzelnen Artikels dieser Erklärung.
Kairo, 14 Muharram 1411H 5. August 1990
Quelle
Aber der "Zentralrat" freut sich vor allem darüber, dass mit Hussain nun ein "praktizierender Muslim" im unmittelbaren Umfeld des Präsidenten sei, der den Koran auswendig gelernt habe, also ein hafiz ist.
http://www.islam.de/15349.php


Montag, 15. Februar 2010

Islamrat entzerrt Islambild, oder: "Schlagen mit Worten"

Der "Islamische Zentralrat der Schweiz" veranstaltete am 14. Februar im Zürcher Volkshaus ein Symposium zum Thema Die Schweiz nach dem Minarettverbot - Wohin steuert die Islamdebatte:
Das Symposium dient der Erörterung aktueller und zukünftiger Strategien zur Dekonstruktion des verzerrten Islambilds in der Schweizer Öffentlichkeit. Unter dem Arbeitstitel: "Die Schweiz nach dem Minarettverbot - Wohin steuert die Islamdebatte?" referieren Nicolas Blancho (BE), Melanie Muhaxheri (AG), Muhammd Hakimi (ZH), Abdel Azziz Qaasim Illi (BE) und weitere. Nicht teilnehmen kann der deutsche Referent, Pierre Vogel, nachdem ihm der Auftritt von Seiten des Stiftungsrats des Zürcher Volkshauses versagt worden war.
Auch ohne den fundamentalistischen Wanderprediger Pierre Vogel, der auf Druck des Stiftungsrats des Volkshauses ausgeladen worden war, hatte die Veranstaltung wohl hohen Unterhaltungswert. Der Tagesanzeiger schreibt:
Nicolas Blancho, Präsident des Zentralrates, zählte fast eine halbe Stunde lang Verbrechen auf, die sich in der sogenannt zivilisierten Welt ereigneten – Morde an Kindern und jungen Frauen, Amokläufe, Familiendramen – und am Ende behauptete er, das Christentum sei an allen Missständen Schuld. «Einverstanden?» fragte er sein Publikum. Erst war es ruhig, aber dann antworteten die Männer im Chor: «Nein». Blancho lächelte befriedigt: «Man kann euch also nicht so einfach radikalisieren.» Kein Muslim, kein Mensch, so sagte er, käme auf die Idee zu behaupten, das Christentum sei schuld an allen Missständen. Aber ebenso wenig sei es der Islam.
Niemand hat behauptet, dass "der Islam" schuld an allen Missständen sei. Es geht vielmehr darum, dass Leute wie Blancho den Ungläubigen eintrichtern wollen, dass der Islam an gar nichts schuld sei - und das wider jede Empirie. - Blanchos Taschenspielertrick ist leicht zu durchschauen. Wenn es um die Frage von Schuld und Motivation geht, gibt es "den Islam" nicht. Wenn es um Friede, Freude, Eierkuchen geht, dann gibt es ihn plötzlich doch. Ferner ist Blancho ein Meister des unpassenden Vergleichs. Es ist nicht bekannt, dass sich der Stifter der christlichen Religion in seiner Vorbildfunktion als Feldherr, Räuber und Mordanstifter hervortat, wie dies etwa von Mohammed überliefert ist. Amokläufe werden bei uns auch nicht mit Hinterbliebenenrenten von obskuren Terrorvereinigungen belohnt und von staatlichen Regime gelobt, und die Opfer von Familiendramen können sich in öffentlich geförderte Frauenhäuser zurückziehen, wobei der türkisch-muslimische Migrationshintergrund bei den Hilfesuchenden überproportional hoch ist.
Weiter im Tagesanzeiger: 
Bis zum Abend zählten die Veranstalter 700 Besucher. Im Parterre sassen die Männer, viele mit Bärten und weisser Kappe, oben auf der Empore die Frauen – mit und ohne Kopftücher. Zwei Frauen trugen Ganzkörperverschleierung. «Die ordentliche, physische Trennung der Geschlechter ist garantiert», stand schon in der Einladung, und am Sonntag wurden Medienleute darauf hingewiesen, dass Journalistinnen überall zirkulieren dürfen, auch dort, wo Schilder vorschreiben «nur Männer». Journalisten hingegen dürfen sich nur im Parterre bewegen.
Ist es islamophob, darauf hinzuweisen, dass schon hier die Probleme beginnen? Für die Veranstalter des Symposiums ist es offenbar eine absolute Selbstverständlichkeit, dass mit der aus der Moschee bekannten Sitzordnung auch die islamische Geschlechterapartheid in den ganz profanen Alltag hineingetragen wird - wie hier in eine politische Veranstaltung.
Es waren vorwiegend versöhnliche Töne zu hören. Der Zürcher Imam Muhammad Hakimi forderte die Muslime auf, sie sollten den Dialog suchen, um Andersgläubigen die Schönheit und den versteckten Charme ihrer Religion zu zeigen. Er versuchte vor allem zu erklären: Weshalb die Schweiz Ja sagte zum Minaretverbot (etwa wegen der steigenden Ausländerfeindlichkeit, zu der auch unverantwortlich handelnde Ausländer beigetragen hätten). Weshalb sich manche Muslime einkapseln (aus Angst, dass die Mehrheit sie auslöscht). Und er erklärte die Rolle von Mann und Frau im Islam. Beide seien gleichberechtigt. Aber Allah habe die Verantwortung für die Familie dem Mann übertragen und so die Frau entlastet. Und: Ein Mann dürfe seine Frau nicht schlagen. Nur wenn keine Ermahnung mehr helfe, dürfe er sie im übertragenen Sinne schlagen: mit Worten.
Dass Ausländerfeindlichkeit und Islamkritik (oder, um im Duktus der politischen Korrektheit zu verbleiben: Islamophobie) zwei paar Stiefel sind, ignoriert der Imam. Und gibt es irgendwelche rationalen Beweggründe für die Angst der muslimischen Minderheit, dass die ungläubige Mehrheit sie "auslösche"? Irrationale Motive gibt es jedenfalls zuhauf, etwa die koranischen Aufforderungen an Muslime, keine Juden und Christen zu Freunden zu nehmen (Sure 5, Vers 51 usw.), was in der Auslegung heißt, dass Muslime keine Juden und Christen zu Freunden nehmen sollen (vgl. Rassoul, Brüderlichkeit im Islam).  Und weil auch Imam Hakimi am Wortlaut des Koran hängt wie eine Klette, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die abgrundtiefe Kluft zwischen dem Buch aus dem 7. Jahrhundert und dem modernen Verständnis von Menschenwürde und der Achtung des Individuums zu übertünchen, indem er behauptet, dass dort (Sure 4, Vers 34) nicht steht, was da steht. Was nicht ganz klappt.
Der Zentralrat will sich unter anderem für einen Fatwa-Rat einsetzen, der Muslime berät, wie sie in der Schweiz nach dem Islam leben können. Zudem möchten sie islamische Schulen und Moscheen schaffen. Den Juden würden auch eigene Schulen und Gebetsstätten zugestanden. «Aber wenn wir Muslime davon sprechen, dann heisst es sofort, wir schafften Parallelgesellschaften.»
Wobei die Juden schon etwas früher zugezogen sind als die Muslime. Wer jedoch innerhalb von 50 Jahren eigene Schulen, "Gebetsstätten" und Rechtsprechung errichten will, muss damit rechnen, dass er von der "Mehrheitsgesellschaft" weniger als Mitbürger, denn als Kolonialherr gesehen wird. 
Symposien dieser Art dürften für erfreulichen Zulauf sorgen - im Lager der Minarettgegner und Islamkritiker.

Mittwoch, 3. Februar 2010

WAZ lässt "Pro NRW" aufmarschieren

Die WAZ zeichnet sich auch im Jahre 2010 durch die Pflege journalistischer Kernkompetenzen wie sachlich-nüchterne Sprache und faktengetreue Berichterstattung aus. Vorausgesetzt, dass die Leser über Zeitempfinden und Gedächtnis einer Eintagsfliege verfügen. Denn nichts, was die Zeitung über den ersten "Anti-Islamisierungskongress" der "Pro"-Partei 2008 in Köln revue passieren lässt stimmt, macht sich aber um so besser im "Kampf gegen Rechts". 
Wer sich politisch rechts von der CDU verortet, der demonstriert laut WAZ nicht, sondern "marschiert auf", diesmal vor der umstrittenen Moschee in Duisburg-Marxloh. 
Vor eineinhalb Jahren versetzten sie Köln in helle Aufregung, nun wollen die Rechtspopulisten von „Pro NRW“ sich in Duisburg versammeln. (...) „Wir verfolgen die Vorgänge mit Sorge“, erklärte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums. In Düsseldorf gibt es die Befürchtung, dass sich Vorgänge wie vor eineinhalb Jahren in Köln wiederholen könnten. Damals mussten weite Teile der Stadt wegen eines Anti-Islam-Kongresses von „Pro Köln“ von der Polizei wie eine Festung abgeriegelt werden.
Dass die Gefahr seinerzeit nicht von der angeblich islamkritischen "Pro"-Partei ausging, sondern von tausenden "AntiFA", die aus dem ganzen Land zusammengekarrt wurden, liefert die WAZ  erst im Nachklapp. Unerwähnt bleibt hingegen, dass die Polizei  in ihrer Pflichtausübung versagte, den sicheren Durchzug von "Pro" und ihren Gästen zum vorgesehenen Veranstaltungsort zu gewährleisten. Denn das Kölner Allparteienbündnis, das mutig im "Kampf gegen Rechts" und für die Abschaffung der Meinungsfreiheit einstand, sah sich nicht in der Lage, die Ausschreitungen der "AntiFA" zu verhindern. 
Genau das droht sich nun in Duisburg zu wiederholen - weil erneut die Gefahr aus dem linken Spektrum ignoriert wird.

Zentralrat: "Von deutschen Moscheen gehen keine Anschläge aus"

Der selbsternannte "Zentralrat der Muslime" erhöht merklich die Schlagzahl, was die Verbreitung von islamtauglicher Propaganda und Unwahrheiten angeht. Ein Text vom 2. Februar dürfte der vorläufige Höhepunkt der Unredlichkeit sein.
Seit Jahren „beten“ [die Vertreter der Muslime] diese Erkenntnis rauf und runter, wonach ihnen keine inländische Terrorzelle bekannt ist bzw. diese mit der Gemeinschaft in Verbindung zu bringen ist. Obgleich diese Erkenntnis stets verifizierbar war, blieb stets ein Restzweifel übrig, was zur Folge hatte, dass die die Institutionen , die sich gegen die Fanatisierung ihrer Religion stemmten, nicht selten auch noch in der Öffentlichkeit marginalisiert wurden.Dass von deutschen Moscheen keine Anschläge ausgehen ist nun durch Düsseldorf höchstrichterlich aktenkundig geworden.

Trotz Aufklärung in Wort und Tat und unzähliger Stellungnahmen namhafter islamischer Organisationen und Moscheen suggeriert dennoch ein beachtlicher Teil der Berichterstattung über die Muslime unverhohlen einen Zusammenhang zwischen Terror und Islam. Manch seriöse Zeitung versteigt sich sogar in den semantisch wie inhaltlichen Widerspruch und schreibt von „islamischen Terroristen“. (anstatt von muslimischen zu reden, wenn man schon unbedingt das Wort Islam in einem Atemzug mit Terror genannt haben will).
Quelle: http://www.islam.de/15301.php
Aufhänger dieser "existentiellen Fußnote" (Überschrift) ist die Feststellung des Oberlandesgerichts Düsseldorf, der Vorwurf der "Mitgliedschaft in einer inländischen Terrorvereinigung" werde im Prozess gegen die sogenannte "Sauerland-Gruppe" nicht weiterverfolgt.
Der "Zentralrat" jubelt. Denn wenn die Mitglieder  der "Sauerland-Gruppe" in keiner "inländischen Terrorvereinigung" waren (ausser der eigenen, versteht sich), nimmt das den Schulddruck vom Heilsobjekt Islam. Auch wenn mit schöner Regelmäßigkeit bei Razzien in "deutschen Moscheen" dschihadistisches, antisemitisches und frauenfeindliches Propagandamaterial konfisziert wird, "Multi-Kulti-Häuser" wegen Terrorverdacht geschlossen werden und die Attentäter vom 11. September eine Hamburger Moschee besuchten.
Denn Düsseldorf hat festgestellt, dass all das mit rein gar nichts in Verbindung steht. Ob im In- oder Ausland.

Montag, 1. Februar 2010

Islamische Zeitung: "Eine gewisse Geschlechtertrennung"

Ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mir ein Online-Abo der IZ zu besorgen. Ein Text mit dem Titel "Wie die Ehe schützen?" von Safia Bouchari ist nämlich nur für Abonnenten einsehbar. Abgesehen vom Aufhänger, der so lautet:
Die Zahl der Ehescheidungen ist heute in vielen modernen Gesellschaften, auch in der unsrigen, höher als in früheren Zeiten, und auch unter Muslimen hat sie eher zugenommen. Aber nicht nur die Scheidung, auch so genannte „Seitensprünge“, wie sie oft verharmlosend genannt werden, gefährden Ehen und damit die stabile Familie als Grundbasis einer gesunden Gesellschaft. Von den Kindern als besonders schwer Betroffenen ganz zu schweigen. Um dem vorzubeugen, ist im Islam eine gewisse Geschlechtertrennung eingerichtet.
Wäre doch interessant zu wissen, wie es da weitergeht. Obwohl ich mir freilich ausmalen kann, was Safia so schreibt. Dass nämlich der Islam das Kollektiv bevorzugt und ihm daher der moderne Individualismus mit seinen weitgehenden Rechten und Freiheiten zum Schutze des Individuums zutiefst suspekt ist. Dass sich der Mann Allah und die Frau dem Mann unterzuordnen hat. Dass aussereheliche Beziehungen haram, durch die Familie arrangierte Heiraten hingegen halal sind. Dass sich obendrein blitzsauber statistisch belegen lässt, dass arrangierte Ehen seltener geschieden werden als die westliche Normalehe - wie auch, wenn die Scharia der Frau kaum Möglichkeiten einräumt, die Scheidung einzureichen? 
Dass sich die "gewisse Geschlechtertrennung" nicht nur im Moscheebesuch wiederspiegelt, wo Männer und Frauen oft verschiedene Ein- und Ausgänge benutzen und immer voneinander isoliert beten, sondern auch im islamischen Recht, wo die Aussage einer Frau weniger wert ist als die des Mannes. Dass das ganze Brimborium mit Kopftuch, Burka und Tschador zum "Schutz" der Frau veranstaltet wird, so wie es im Westen Gesetze und Ausnahmeregelungen gibt, um kleine Kinder und Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen zu schützen.
Ob Safia Bouchari dieselben Worte benutzt, wage ich zu bezweifeln. Doch die Erfahrung sagt mir, dass der Inhalt so rüberkommt.
http://www.islamische-zeitung.de/