Dienstag, 28. September 2010

Die LINKE pro Kopftuch

Genüßlich zitiert www.islam.de die Bundestagsabgeordnete der LINKEN Christine Buchholz, welche die Islamkritikerin Alice Schwarzer scharf kritisiert:
Die Forderungen von Alice Schwarzer nach einem Kopftuchverbot an Schulen, im öffentlichen Dienst und einem generellen Burkaverbot ist auf entschiedenen Widerstand bei der LINKEN-Partei gestoßen. Das Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der Partei und Bundetagsabgeordnete Christine Buchholz erklärte, dass Zwang und Kleidungsverbote Frauen keinesfalls befreien. Im Gegenteil: Schwarzers Forderungen schränken den Zugang zu Bildung, zum Arbeitsmarkt und die Religionsfreiheit für Musliminnen ein.

„Es ist ein Unterschied, ob in einem Klassenraum ein Kruzifix an der Wand hängt und alle darunter Unterricht machen müssen oder ob eine Schülerin ein Kopftuch trägt. Ein Kopftuch ist Ausdruck des persönlichen Glaubens. Ein Verbot in Schulen gefährdet das Recht der Schülerinnen auf Bildung.“
Wenn das so ist, ist eine Neubewertung des Begriffs der "Religionsfreiheit" dringend erforderlich. Das Kopftuch ist eben kein "Ausdruck des persönlichen Glaubens". Wenn es so wäre, warum tragen Männer dann kein Kopftuch? Das Kopftuch ist sichtbarer Ausdruck der sozialen Abschottung seiner Trägerin. Es zeigt an, dass sie der islamischen Sexuallehre anhangt, die auf der männlichen Kontrolle der weiblichen Sexualität besteht. Diesen Sachverhalt kann man schwerlich engagierten Feministinnen und kundigen Islamkritikerinnen wie Schwarzer anlasten.
Ich greife hier nur einen Ausschnitt aus der Fülle der islamischen Literatur heraus, nämlich die Haltung der "gemäßigten" Ahmadiyya, die gleichwohl im Kopftuch eine Art "sechste Säule" des Islam sehen will. Man muss nicht einmal sonderlich zwischen den Zeilen lesen.
Die Verschleierung bzw. das Kopftuch ( Hijab, Pardah ) ist also eine Maßnahme zur Vermeidung von Unsittlichkeit. Außerdem ist zu beachten: Wenn eine Frau öffentlich ein Kopftuch trägt, so bekennt sie sich offen zum Islam und demonstriert damit ihre Gottergebenheit und Integrität. Für sie kommt es nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern die inneren Werte und die eigene Überzeugung sind ihr wichtiger. Außerdem signalisiert sie dadurch auch, dass sie für Flirts nicht offen ist, da sie andere Ziele hat.
Doch sie tut das auf eine Weise, die sie nicht an der Partizipation gesellschaftlicher Aufgaben hindert, sondern die ihr stattdessen den nötigen Schutz bietet und es ihr ermöglicht, in Frieden und Harmonie mit sich selbst und der Umgebung zu leben. Das Kopftuch schafft also die optimale Übereinstimmung zwischen einer spirituellen Lebensweise und einer effektiven Bewältigung von alltäglichen Aufgaben. (Quelle)
Würde und Ehre sind in der kulturellen Moderne nicht mit verhüllenden Lappen verknüpft, sondern mit dem Verhalten des Individuums. Frauen benötigen kein Kopftuch, um sich "geschützt" zu fühlen, denn es gibt das deutsche Strafgesetzbuch.  Mit einem Wort: das Kopftuch ist überflüssig.
Weshalb ausgerechnet eine LINKE Politikerin wie Buchholz mit einer derart positivistischen Argumentation gegen ein Kopftuchverbot wettert, bleibt ein Rätsel.

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